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1. Geschichte des Altertums - S. 284

1889 - Wiesbaden : Kunze
284 Dritter Abschnitt.' Dritter Zeitraum. Um sich die günstige Stimmung des Volkes zu erhalten, sah er von dem verhaßten Königstitel ab und ließ sich von dem Senat den Namen Augustus, d. H. der Erhabene, beilegen. Dem Scheine nach behielt er die republikanischen Formen bei, ließ sich aber von dem Senat nach und nach alle wichtigen Staatsämter übertragen und von Zeit zu Zeit erneuern. Als Imperator hatte er den Oberbefehl über alle Streitkräfte zu Wasser und zu Land und die Entscheidung über Krieg und Frieden; als Prinzeps (Fürst) hatte er den Vorsitz im Senat und in dem Staatsrat, der aus 15 Mitgliedern desselben gebildet war, sowie die Leitung der Gesetzgebung und des Gerichtswesens; als Inhaber der Tribunengewalt mit der Befugnis, seine Kollegen selbst zu wählen, war er Volksvertreter; als Aufseher über die Sitten wirkte er auf das Privatleben ein, und als Oberpriester hatte er die Aufsicht über Religion und Kultus; als ständiger Konsul und Prokonsul mit der Vollmacht, seine Stellvertreter und Amtsgenossen vorzuschlagen oder zu ernennen, hatte er die Verwaltung Roms und der Provinzen in feinen Händen. Den Senat reinigte er von den ihm mißliebigen Personen und beschränkte ihn auf 600 Mitglieder, die sein gefügiges Werkzeug bildeten; die Volksversammlung berief er nur noch der Form wegen, um die Beamten wählen zu lassen. Unter Festen, Spielen und Getreidespenden wurde das Volk über den Verlust seiner Freiheit hinweggetäuscht. Übrigens verfuhr Augustus nicht bloß mit Klugheit, sondern auch mit Milde und vermied sorgfältig jeden äußeren Schein eines Machthabers. Wohlwollend und freundlich gegen Vornehm und Gering, zeigte er sich nur in der Tracht eines Senators und gab durch die Einfachheit, die in feinem Wohnhaus aus dem Palatinus (daher Palast) herrschte, sowie durch seine Mäßigkeit im Essen und Trinken den prunkenden und üppigen Römern ein heilsames Vorbild. Das römischeweltreich erstreckte sich unter seiner Regierung über alle Länder, die um das Mittelmeer lagen. Es reichte vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, vom Rhein und dem schwarzen Meere bis zu den Wüsten Afrikas und Arabiens, zählte 25 Provinzen und etwa 120 Millionen Menschen der verschiedensten Abstammung. Augustus hielt in diesem großen Reiche durch stehende Heere den Frieden aufrecht und sorgte für eine geregelte Verwaltung. In den Grenzprovinzen ließ er für die Krieger feste Standlager errichten, aus welchen sich allmählich Städte entwickelten. Um die Provinzen vor der Aussaugung durch habgierige Beamte zu bewahren, setzte er Statt-

2. Das Altertum - S. 17

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 16. Geschichte der Perser. yj Das perserreich erhielt ein festeres Gefüge. Die Staats- Despotische gemalt des „Großkönigs" war unbeschränkt (Despotismus); in seiner Hand lag Leben und Gut aller Untertanen. Nur wenige durften ihm nahen, und roem der Zutritt gestattet ward, der mußte sich vor dem Herrschersitz niederwerfen. Sein glänzendes hoflager (15000 Menschen) hielt der König vor xömgs-getööhnlich in Susa, der Reichshauptstadt, außerdem inpersepolis, in f,of dem kühlen Lkb ätana und später in Babylon, Rm Hofe erzog man die Söhne der vornehmen, um sie zu erfahrenen und zuverlässigen Beamten heranzubilden. Das ganze Land wurde in 20 Satrapien (Statthalterschaften)innere (Eineingeteilt. Die Satrapen hatten für Recht und Ordnung und für die Er-Hebung der Steuern zu sorgen. Rufseher und Horcher, die „Rügen" und „Dhren" des Königs, überwachten die hohen Beamten, und eine Rrt Polizei die Bevölkerung. Heerstraßen waren durch das ganze Land gezogen. Don drei zu drei Meilen sah man auf ihnen Stationshäuser; hier standen stets Berittene zur Beförderung königlicher Botschaften bereit, hier gab es Herbergen für Reisende. Rn wichtigen Punkten wurden Festungen angelegt. Besatzungen Kriegswesen wurden durch das Land hin verteilt; die zuverlässigste Heerschar war die persische Truppe von 10000 „Unsterblichen", die dem König als Leibwache dienten, von viel geringerem wert waren die ungeübten Massen, die für größere Kriegszüge in den anderen Provinzen aufgeboten wurden. Ris Flotte des Reiches dienten die Schiffe der kleinasiatischen Griechen-ftäbte, der Phönizier und der Ägypter. Darius förderte den Rnbau des Landes, den die (Drmuzblehre den candbau Persern zur heiligen Pflicht machte. Er hob den Handel durch Ein- Seif führung einheitlicher Münze (der Golddareikos galt etwa 20 Mark) und durch den Bau von Handelsstraßen, Brücken und Kanälen; so vollendete er den von Necho begonnenen Kanal vom Nil zum Roten Meere (§ 4, 3). Durch Besteuerung des Grundbesitzes, durch Wege- und steuern Wasserzölle beschaffte er die Mittel für die Verwaltung des Landes. Das persische Volk sagte von seinen drei ersten Königen: „Eqrus war ein Vater, Kambyses ein Herr, Darius ein Kaufmann." 4. Terxes, der Sohn des Darius, setzte den Kampf gegen die Griechen versau des foit. Unter ihm begann der verfall des Reiches, das endlich von dem Reuf|Cs mazedonischen Könige Rlexander dem Großen unterworfen wurde (§34—36). ilnbrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I. 2

3. Geschichte der Römer - S. 356

1836 - Leipzig : Baumgärtner
336 Martialis als eine feingebildete Brittin gerühmt, eine Tochter jenes brittischen Feldherrn gewesen sey. Uebrigens wurde der Krieg in Bri- tannien mit wechselndem Gluck fortgesetzt und zur Behauptung des eroberten Landes Camalodunum, j. Maldon, mit Veteranen bevölkert, die erste römische Kolonie in Britannien. Auch in dem untern Germanien ruheten die römischen Waffen nicht. Domitius Corbulo, ein strenger Feldherr, unterwarf die Friesen und bekämpfte die seeräuberischen Chauken an der Küste der Nordsee. Claudius verbot aber die Fortsetzung des Krieges und befahl, alle Besatzungen von der rechten Seite des Rheins zurückzuziehen. Corbulo beschäftigte hierauf seine Soldaten mit der Anlegung eines Kanals zur Verbindung des Rheins mit der Maas, der zum Theil noch jetzt unter dem Namen Vliet sich von Leiden nach der Maas erstreckt. Die alte Stadt der Ubier war der Geburtsort der Kaiserin Agrippina. Daher erhob sie im I. 50 diesen Ort zu einer römischen Kolonie mit itali- schem Recht, und bevölkerte ihn mit Veteranen. Die Stadt, die bald eine der blühendsten und schönsten Römerstädte am Rhein wurde, der Sitz des Statthalters von Unter-Germanien, hieß seitdem Colonia Agrippinensis, oder Coi. Agrippina, und noch jetzt besitzt Köln herr- liche Ueberreste aus den Zeiten der Rbmerherrschaft. Nero Claudius Cäsar bestieg als ein fiebenzehnjahriger Jüngling den Thron, und führte die ersten fünf Jahre eine von vielen gepriesene Regierung, das quinquennium Nerouis. Allein seine Lehrer und die übrige Umgebung des jungen Fürsten waren gegen die Fehler seiner Jugend zu nachsichtig und unterdrückten nicht frühzeitig genug seinen Hang zur Schwelgerei und seine Eitelkeit, als Sänger und Tonkünstler zu glänzen. Die ihn umgebenden Schmeichler und Ge- nossen seiner Schwärmereien, Otho, der nachherige Kaiser, der Schau- spieler Paris und Senecio, der Sohn eines kaiserlichen Freigelassenen, priesen sogar seine Thorheiten und wußten für jede seiner schlechten Thaten Entschuldigungen. Die Ermahnungen und Vorwürfe seiner herrschsüchtigen Mutter wollte er nicht ertragen und entzog sich immer mehr ihrer Leitung. Agrippina drohete, den Britannicus, als recht- mäßigen Thronerben, hervortreten zu lassen und ihm die Regierung zu übergeben. Daher beschloß Nero die Vernichtung seines ihm gefähr- lichen Halbbruders und ließ ihn vergiften. Seine Mutter verwies er darauf aus dem Pallaste und entzog ihr die gewöhnliche Ehrenwache. Die Erbitterung gegen sie stieg noch mehr, seitdem ihn die durch ihre Schönheit und Lasterhaftigkeit bekannte Poppäa Sabina, Otho's Gemahlin, gefesselt hatte. Sie bezog den kaiserlichen Pallast; ihr

4. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 98

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 98 — Da die Provinzen, in denen eine oder mehrere Legionen lagen, wie wir sahen ausschließlich der militärischen Verwaltung unterstanden, wurden auch die öffentlichen Bauten daselbst von den Soldaten ausgeführt — indem alles vom strategischen Standpunkt aus angesehen ward. Es handelte sich um gute Kommunikationen, schon der Verpflegung wegen; daher baute man Brücken und Straßen, deren Meilensteine vom Legionslager aus numeriert wurden. Man legte Kanäle an, leitete Sümpfe ab, bewässerte trocken gelegene Landstriche. In Syrien wurden Fig. 42. • ! Römischer Mllitär-Arzt. (Traianssäule.) die Soldaten einmal verwendet, um Heuschrecken zu vertilgen, in Afrika um Heu zu machen. Kaiser Probus kommandierte die illyrischen Truppen dazu, Weinberge zu pflauzen. Mit der materiellen Hebung der Provinz gewann diese auch militärisch an Wert. Gelegentlich petitionierte eine in einem benachbarten Verwaltungssprengel gelegene Gemeinde um die Überlassung eines Militärtechnikers, damit er in ihrem Gebiete ein öffentliches Bauwerk zustande bringen helfe — was in berücksichtigungswerten Fällen, wenn das Gesuch allenfalls gleichzeitig durch den

5. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 176

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 176 — Dann lag die Stadt an der Scheide der überwiegend latinisierten und der hellenistischen Landschaften, was immerhin von Bedeutung war, da die beiden Reichshälften bereits aus einander eifersüchtig zu werden begannen. Wurde einerseits das Latein als Reichssprache auch in Byzanz festgehalten, so lag es anderseits mehr im Bereiche der östlichen Hälfte — diese konnte mit der Veränderung vollauf zufrieden sein. — Ein weiterer Punkt von Wichtigkeit war, daß die neue Residenz keine Traditionen besaß, welche den seit Diocletian recipierten Regierungsprinzipien entgegenliefen — die Stadt wurde Fig 69. aifer Konstantin. eben von Grund aus neu konstituiert, und mit Elementen bevölkert, die ihrerseits den Intentionen der Herrscher nur entgegenkommen konnten, da sie dabei profitierten — das neue Rom wurde mit allen Privilegien des alten ausgestattet: es bekam seinen Senat, seine Regionaleinteilung, seinen Circus, seine geregelte Zufuhr u. s. w. Konstantin legte hier christliche Kirchen an, da auch dies in sein System paßte. Da man dem Orient nahe genug lag, hatte die Menge nichts dagegen, fand es vielmehr ganz natürlich, daß die Herrscher hier ihren Hof nach dem Vorbild der orientalischen Des-

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 58

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 58 — weiterer Kolonieen, darunter Vienna (heute Vienne) und Aquae Sextiae (Aix), seine Nachfolger vollendeten die Ersetzung der keltischen Gauverfassung durch das Städtewesen der Römer. Diese Städte der Narboueusis erfreuten sich während der ganzen Kaiserzeit einer hohen Blüte. Massilia, gefördert durch seine unvergleichliche Lage unweit der Mündung der Rhone in das Meer, Fig. 24. Ehrenbogen von Arausio in Gallien monopolisierte den Handel Galliens mit dem Orient, von woher der Kornbedarf der ägyptische Papyrus und dergl. bezogen wurden. Andererseits waren die Rhone und ihre Seitenflnsse die großen Verkehrsadern für das Innere von Gallien. Längs des Flnsses, auf dem eigene Schiffergilden den Verkehr vermittelten, pulsierte ein kräftiges mit der Zeit vorschreitendes Leben. Es ist kein

7. Griechische Geschichte - S. 56

1896 - Dresden : Höckner
— 56 — ^cmien u. s. f.) die einheimischen Landesfürsten fort. Das ganze Reich durchzog, alle wichtigeren Städte verbindend, eine große Heerstraße mit «Stationen für den Kurierdienst und Kastellen an wichtigen Punkten Die 10,000 „Unsterblichen", desgleichen 2000 auserlesene Reiter und ebensoviele Lanzenträger zu Fuß waren stets bereit, dem Befehl unmittelbaren Nachdruck zu geben; hierzu kam für den Kriegsfall außer dem stehenden Heere in den Festungen ein unermeßliches Heeresaufgebot auf Gruud der allgemeinen Wehrpflicht. Eine Goldmünze (Gold-Dareikos = c. 20 M., Silber-Itater = 2 M.) erleichterte den Verkehr zwischen den uralten Kulturländern des weiten Reichs, der auch durch Anlage von Kanälen (Nilkanal) und Straßen gefördert und durch Zwischenzölle nicht gehemmt wurde. Für den Anbau des Landes zu sorgen, machte den Persern schon ihr Glaube zur Pflicht (S. 53). 1. Der und der ionische Aufstand. 500 — 494 v. Chr. 1. Der große Zug des Darius gegen die Scythen, die Steppenvölker im Norden der unteren Donau und des Schwarzen Meeres, welche noch im 7. Jahrh, die asiatische Kulturwelt mit ihren Einfällen heimgesucht hatten, hatte keinen den großen Opfern entsprechenden Erfolg (515). Nur dem Einspruch des Histiäus von Milet gegen die Absicht anderer griechischer Tyrannen (Miltiades vom thraeischen Chersones), durch den Abbruch der Donaubrücke die Niederlage der Perser zu vollenden und die griechische Freiheit zu retten, dankte der König die glückliche Rückkehr aus dem öden Barbarenlande. Doch wurden die Übergangspunkte von Asien nach Europa am Bosporus und Hellespont (Byzanz, Perinth u. a.), einige Inseln wie Lemnos und Jmbros, die thraeischen Küstenlandschaften bis zum Strymon besetzt und behauptet. Selbst der macedo-nische König wnrde genötigt, die persische Hoheit anzuerkennen, und dadurch das persische Machtgebiet bis zum Olymp ausgedehnt. Zugleich gab Darius geheimen Auftrag, die Küsten und Inseln der Joner zu erforschen; der Angriff auf das griechische Mutterland war nur noch eine Frage der Zeit. 2. Da ließ der Ausbruch des ionischen Auf-500. standes i. I. 500 den Persern keine Wahl mehr. Der Tyrann Histiäus von Milet war vom Großkönig aus Eisersucht auf seine wachsende Macht unter ehrenvollem Borwand nach L>nsa berufen worden. Für ihn hatte sein Schwiegersohn Aristagoras die Herrschaft übernommen, ein verwegener und verschlagener Mann, der sich infolge seiner mißglückten Unternehmung gegen Naxos mit den Persern überwarf und seine tyrannische Gewalt niederlegte. Der Sturz der Tyrannis

8. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. 101

1869 - Leipzig : Teubner
Geographie Griechenlands. 101 liche Weidetriften vorhanden, aber doch im allgemeinen das Klima rauh und nebelig. Wenn die Volksstimme *) den Böotern einen trägen Geist und plumpe schwere Zunge zuschrieb, so habeu sie dieselbe doch später durch den kräftigsten, wenn auch kurz dauernden Aufschwung Lügeu gestraft. Übrigens begünstigte die Bodengestaltung das Nebeueiuanderbestehn zahlreicher selbständiger Gemein- Wesen, welche zwar durch die wenig geschützte Lage zur Einigung gedrängt waren, aber sich doch sortwärend befehdeten. Da es in Folge beider Umstände der Schau- platz zahlreicher Kämpfe war, nannte man das Land die des Ares. Zahlreiche Städte waren im Kopaiskessellande erbaut: Orchomeuos (Miny- eios), westwärts dann an den Abhängen der Berge Chäroneia, Lebadeia, Koroneia, näher dem See Haliartos. In dem Kessellande des Hylike lag aufwärts der Waßerfcheide nahe die wichtigste alte Stadt Thebä, an den Ost- abhängen des Helikon T h e f p i ä, im südlichen Teil endlich P l a t ä ä, T a n a - gra am Afopos, an der Ostküste Delion und das frühzeitig zu Attila gezogne Oropos. Obgleich anf zwei Seiten an das Meer grenzend, besaß es doch keine Häfen. Die Rhede von Aulis am Euripos hat nur in der mythischen Zeit Berühmtheit erlangt. 9. Attika (über 40 Hhm.) ist die zum Vorgebirg Suuiou vom Parnes sich erstreckende Halbinsel. Die Berge ließen nur weuige Ebnen, außer den § 40, 6 erwähnten im No. das kleine marathonische Feld und au der Ost- küste bei Braurou die fisßoycaa. Kahl und steinig (nqcivcxyj) war fast überall der Boden, die Flüße und Bäche versiegten im Sommer fast gänzlich und manche Quellen boteu den bittern Salzgeschmack des Meers. Die wegen ihrer Süßigkeit gerühmten Feigen waren nicht in Menge vorhanden und die Ölbäume muste strenges Gesetz gegen die Ausrottung schützen^). Aber die Erde bot Stein und Metall und alle sonstige Ungunst wurde auf das reichlichste ersetzt durch die günstige Meereslage, welche dem Land der Mittelpunkt des Seeverkehrs zu werden die Möglichkeit bot. Was wäre die in der Ebne des Kephissos und Jlissos um die Felsenklippe der Akropolis gelagerte Hauptstadt Athenä geworden, wenn sie nicht iu den nur 30 Stadien entfernten Häfen Peiräeus, Phaleron, Mnnychia die Quellen des Wolstands und der Macht gehabt hätte? Ungemein zahlreich sind die Ortsnamen in der nicht eben großen Landschaft. Als die wich- tigsten heben wir hier heraus das durch feine Heiligtümer berühmte Eleusis, Öu oe, das kleiue Phyle und Dekeleia am Fuß des Parnes, in der Nähe der Hauptstadt den durch seine Kohlenbrennereien und die Tüchtigkeit seiner Be- wohner ausgezeichneten großen Flecken A ch a r n ä. 10. Meg aris (16 □ M.), die schon eingeengtere Landschaft zwischen dem korinthischen und saronischen Busen, enthielt außer unwirtlichen rauhen Bergen und Sandboden nur eine fruchtbarere Ebue im O., in welcher die Hauptstadt Megara mit dem Hafen Nisäa lag. Iii. Die Pewponnesos. 1 Korinthia (über 12 [Um.), die zunächst dem Jsthmos gelegne, diesen selbst und ein wenn auch von den Megarern immer streitig gemachtes Gebiet bis zu den Höhn der Geraneia umsaßend^). Das schroff aus der Ebne ansteigende Gebirge gewärte über die vorlagernde Tiefe den Blick nach zwei Meeren und dereu Inseln und jenseitigen Ufern, der Boden aber war, wenn auch gut bewäßert, doch mit Ausnahme der kleinen nach Westen zu gelegnen Ebne'*) steinig und 1) Wachsmuch Hellen. Altertumskunde I 23. — 2) Lysias ksqi %ov cr\y.ov. — 3) Cnrtius Pelop. Ii 551 ff. — 4) Curt. Pelop. Ii 515.

9. Grundriss der römischen Altertümer - S. 295

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 140. Reisen, Verkehrsmittel und Postwesen. 295 Dem Landhandel kamen die vortrefflichen römischen Strafsen sehr zu Statten; die Schiffe beschränkten eich vorzugsweise auf das Mittelmeer. Die Wälder Ober Italiens lieferten viel Holz, das auf Flöfsen (rates) auf dem Tiber nach Ostia fuhr. — In Rom besorgten die Klein- und Detailkrämer (institor, propola, caupo, letzteres Wirt und Krämer in einer Person) den Verschleifs und hatten namentlich an den Marktplätzen ihre Verkaufsbuden (tabernae). Dafs die römischen Kaufleute, welche mit den Heeren nach allen Teilen des Reiches zogen und sich oft fest ansiedelten, Träger römischer Kultur wurden, ist bekannt. 2. Börsengeschäft und Bankivesen (negotiatio im engeren Sinne). Einerseits der Mangel an Gelegenheit, um sein Geld in fruchtbringender Weise auf Kapital zu legen, andererseits der Handel mit den Nachbarstaaten, von denen jeder anderes Geld hatte, machte schon frühe die Errichtung von Wechslergeschäften und Banken nötig. Das Wechselgeschäft besorgten die nummularii (mensarii), die entweder als Privatleute das Wechslergeschäft betrieben oder als staatliche Miinzbeamte die Münzen prägten, die neugeprägten in Umlauf setzten und fremde Münzsorten gegen römischen Kurant umtauschten (permutare), auch Darlehen gaben und Depositen annahmen. Dagegen sind die argentarii die eigentlichen Bankiers, die Gelder gegen geringen Zins annahmen und gegen höheren wieder ausliehen; es sind also Börsenmänner, die mit Geld wucherten (fenerari). Beide Geldhändler, die nummularii und argentarii, hatten ihre Kontore (mensa) resp. Banken (argentaria) am Forum, besonders bei den drei Durchgangsbogen (iani). Vgl. Hör. sat. 2, 3, 18 (postquam omnis res mea Ianum ad medium fracta est) und ep. 1. 1, 54. Die besten Geschäfte machten die Bankiers in den Provinzen. Das Geschäftsbuch (codex rationuni, Kalendarium) enthielt die Namen der Darleiher und Entlehner. In Rom zinste man monatlich 1%j daher der Jahreszins 12% (fenus unciarium), in den Provinzen zahlte man bis 20 °/0. Zinstage die Kalendae und Idus (Hör. sat. 1, 3, 87: tristes Kalendae). Die ersten Bankiers waren wiederum die römischen Ritter, die als publicani in den Provinzen schalteten. B. Verkehrsleben. § 140. Reisen, Verkehrsmittel und Postwesen. 1. Man reiste im Altertume verhältnismäfsig viel und für den Römer zumal gab es reichliche Veranlassungen zum Reisen: der Krieger, der Beamte, der Handelsmann und Künstler, der reiche Herr, der auf sein Landgut zog, alle reisten; die Zusammensetzung des Reiches aus so verschiedenfachen Ländern führte einen großen Teil der römischen Welt auf Reisen. Was das Landreisen sehr erleichterte, war ein vortreffliches Strafsensystem und die große

10. Alte Geschichte - S. 55

1869 - Mainz : Kunze
55 vertraut; Histiäus von Milet rettet sie gegen Miltiades Vorschlag, durch ihren Abbruch der Griechenwelt die Freiheit zurückzugeben. Nach schweren Verlusten, ohne Erfolg, kaum gerettet, kehrt Darms aus dem pfadlos-unwirthlichen Lande zurück, doch werden die wichtigsten Punkte des europäischen Ufers, Byzanz, Doriskos, die Uebergangspunkte an den Wasserstraßen des Bos- poros und Hellespont besetzt und behauptet, eine Rekognos- cieruugsfahrt gegen Westen angeordnet. Organisation des Reichs durch Darms. Hauptstädte sind Susa, Persepolis (Königsgräber zu Pasargadä), Ekbatana (Sommerresidenz), Babylon. Die Person des Königs, von dem die glänzendsten Belohnungen und die furchtbarsten Strafen (Hautabziehen, Kreu- zigung, Lebendigbegraben, Verstümmelung) ausgehen, ist der all- beherrschende Mittelpunkt; glänzende Hofhaltung und peinliches Ceremoniell (tiqooxvvhv). Die herrschende Nation die Perser; neben ihnen die Meder; die Söhne der Vornehmen am königlichen Hof erzogen, wo sie „Reiten, Bogenschießen, Wahrheit sprechen" (die Religion Zoroasters, uxrjsrji^tn&ai Herod.) erlernen. Das Reich, etwa 100000 Lh M. mit c. 80 Mill. Menschen umfassend, in 20 Satrapien eingetheilt; neben den königlichen Statthaltern bestehen an vielen Orten, Phönicien, Cypern, Karten, Jonien u. s. w., eigene Landesfürsten fort. Tribute und starke Natural- lief er ungen der Provinzen. Weitverzweigtes P olizeisystem, die „Augen und Ohren" des Königs; Festungen und persische Besatzungen an den wichtigsten Punkten (Sardes, Kelänä, den cilicischen, den syrischen Thoren, Gaza, Memphis re.); große Straße durch das ganze Reich mit Kurieren von Station zu Station, stehende Truppenmacht (die 10000 „Unsterblichen"); Münzeinheit (der Dareikos); Ackerbau den Persern Religions- gesetz, Handel von Darms durch Kanäle (Nilkanal) und Straßen befördert. B. Der Zusammenstoß. 1) Der ionische Aufstand (500—494). Die erste Ver-soo anlassung zu dem weltgeschichtlichen Zusammenstoß der Bar> baren-und Hellenenwelt knüpft sich an den Namen des Histiaios von Milet, welcher durch Erhaltung der Donaubrücke die Ge- fahr der Vernichtung von dem persischen Reichsheere abgewendet hatte. Vom König mit einem Fürstenthum in Thracien ausge- stattet, auf Anstiften des persischen Statthalters Megabazos aber unter ehrenvollem Vorwand nach Susa abgerufen, sendet er, mit
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